Bewährungshelfer*innen unterstützen ihre straffälligen Klient*innen dabei, ihr Leben zu verändern. Eine (weitere) Haft soll ihnen erspart bleiben. Dem stehen oft riesige Probleme im Weg: Einer Klientin droht die Delogierung, der nächste soll abgeschoben werden, ein anderer kämpft gegen seine Sucht. Die Sozialarbeiter*innen helfen, wo sie können und stoßen dabei immer wieder an strukturelle  und persönliche Grenzen. Mal müssen sie einen Klienten abgeben, weil die Betreuung in einer Sackgasse steckt. Oder sie verzweifeln daran, dass die mühsam erlernte Selbstständigkeit eines anderen durch eine neue Haftstrafe zunichtegemacht wird. Wenn einer ihrer Schützlinge „Scheiße gebaut“ hat, stellen sie in dunklen Stunden die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit in Frage. Um weiterzumachen, brauchen sie den Rat und Zuspruch ihrer Kolleg*innen.

So unterschiedlich die Probleme ihrer Klient*innen sind, so verschieden sind auch deren Taten: An einem Tag kommt jemand, der einen Anhänger des gegnerischen Fußballklubs niedergeschlagen hat. Am Nächsten eine Klientin, die Raubzüge begeht, um sich Drogen leisten zu können. In extremen Fällen arbeiten Bewährungshelfer*innen mit Sexualstraftäter*innen und Mörder*innen. 

 Die Klient*innen kommen nicht freiwillig, sondern müssen die Termine wahrnehmen, wenn sie nicht (wieder) eingesperrt werden wollen. Entsprechend widerwillig stehen viele der Hilfe gegenüber. Die Sozialarbeiter*innen reichen ihnen  die Hand, auch wenn sie die Verbrechen verurteilen. Sie  sprechen mit dem/der Klient*in darüber, wie es zur Tat kam, führen ihm/ihr die Konsequenzen für die Opfer vor Augen und erarbeiten Strategien, um künftige Delikte zu vermeiden. Mit der Zeit gestehen viele der Klient*innen ihre  Schuld ein und übernehmen die Verantwortung für die Tat. Ein Teil scheint unbelehrbar, wird rückfällig und begeht neue Straftaten. Die Bewährungshelfer*innen geben trotzdem nicht auf: Termin für Termin, in der Hoffnung auf eine Wende zum Guten.