(UN)ABHÄNGIG
Wege aus der Sucht (AT)
TV-Dokumentarfilmin Entwicklung
SYNOPSIS
Rausch ist ein archaischer Zustand. Menschen nutzen seit jeher verschiedenste Substanzen, um in andere Bewusstseinszustände zu geraten. Sie tanzen bis zur Ekstase, geraten durch Meditation in veränderte Bewusstseinszustände, schlucken, schnupfen, rauchen oder spritzen berauschende Mittel. Der kollektive Rauschzustand, der in vielen Kulturen Teil definierter Rituale war, scheint diese Funktion in unseren westlichen Gesellschaften verloren zu haben. Dafür haben die Abhängigkeiten zugenommen. Und die beschränken sich nicht auf den Substanz-Missbrauch. Auch kaufen, spielen, das Internet, ja selbst Sport oder Sex können abhängig machen, wenn er dazu benutzt wird, die innere Leere oder die mangelnde Verbundenheit mit anderen Menschen zu ersetzen.
Der Sichtbare Rausch ist mit dem Geruch des Verwerflichen behaftet. Er steht für das Dysfunktionale und wir scheinen ihn nicht mehr konstruktiv nutzen zu können. Die Substanzen, die ihn hervorrufen, sind gesetzlich als erlaubt oder verboten und somit als gut oder böse gekennzeichnet. Das definiert sowohl ihre Verfügbarkeit als auch die Orte des Konsums.
(UN)ABHÄNGIG geht der Frage nach, was in Abhängigkeiten führt, wie wir diesen therapeutisch und präventiv begegnen können und was in unserem gegenwärtigen Umgang damit schiefläuft. Aus dem weiten Feld der unterschiedlichsten Süchte greifen wir dazu exemplarisch Alkoholmissbrauch, Kauf- und Medikamentensucht heraus. Wir untersuchen wo beim Alkohol die Grenze zwischen dem gesellschaftlich anerkannten und in vielen Situationen fast schon geforderten Konsum und der zu verbergenden Sucht verläuft. Ist es die Angst davor, nicht die geforderte Leistung erbringen zu können, nicht gut genug zu funktionieren oder der Wunsch der Realität zu entfliehen, die in Österreich über 150000 Menschen in die Tablettenabhängigkeit treibt? Und wie nachhaltig kann eine innere Leere mit maßlosen Einkäufen aufgefüllt werden?
Auf der Suche nach Antworten interessieren uns Prävention und Heilung mehr als die individuellen Krankheitsbilder. Wir spüren der Frage nach, was wir als Individuen und als Gesellschaft brauchen, um uns von Ersatzbefriedigungen freizumachen und was zwischen uns und einem bewussteren Umgang mit unseren Bedürfnissen steht. Dazu sprechen wir mit Menschen, die sich in ihrer Arbeit mit Suchttherapie oder Suchtprävention beschäftigen und legen den Fokus somit auf diejenigen, die sich um Resistenz und Resilienz bemühen.
CREW
REGIE
Karin Berghammer
DREHBUCH
Barbara Eppensteiner
DRAMATURGIE
Andrea Ernst
REGIEASSISTENZ
Zorah Berghammer
SCHNITT
Cordula Werner
SCHNITTASSISTENZ
Franziska Aringer
MUSIK
Christof Dienz
PRODUKTION
Karin Berghammer | berg hammer film
in KOPRODUKTION mit
ORF